Normen für Arbeitsschutzkleidung


Nachfolgend erläutern wir die wesentlichen relevanten Normen für Arbeitschutzkleidung "PSA".

Für den Anwender*innen / Träger*innen von Arbeitsschutzkleidung ist es notwendig, dass die Anforderungen an die Schutzkleidung durch eine Gefährdungsbeurteilung der Arbeitgeber*in VORHER festgelegt werden!

Laut PSA-Benutzungsverordnung §2 muss ein/e Arbeitgeber*in zudem dafür sorgen, dass sich die Schutzkleidung während der gesamten Nutzungsdauer in einem einwandfreien Zustand befindet.
Unternehmen müssen also sehr genau darauf achten, was die Arbeitnehmer*innen als persönliche Schutzausrüstung verwenden, denn Sie haben eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht und damit eine entsprechende Haftung!

Zertifizierungsnachweise, Normensymbole und -bezeichnungen müssen dauerhaft an/in der Kleidung angebracht sein! Wer z. B. innen angebrachte Embleme oder Label mit der Kennzeichnung abschneidet, der entwertet damit auch die gesamte Schutzbekleidung als solche!

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch.

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Wichtiger Hinweis und Haftungsausschluss:
Die nachfolgenden Erläuterungen sind rein informativ, wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und sollen unseren Kunden als Entscheidungshilfe dienen.
Wir können keine Gewährleistung für eventuelle Schäden jedweder Art  übernehmen, die aus der falschen Auswahl und/oder Anwendung von Arbeitsschutzkleidung resultieren.
Änderungen freibleibend, Irrtümer vorbehalten.


 

IEC 61482 bzw. DIN EN 61482 | Arbeiten unter Spannung – Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren eines Lichtbogen

IEC 61482-2 ist die Nachfolgenorm der CLC TS 50354. Sie beinhaltet Anforderungen und Prüfverfahren für Material und Kleidungstücke, die als Schutzausrüstung gegen die thermischen Gefahren durch Störlichtbogen zum Einsatz kommen. (IEC= International Electrotechnical Commission)

       

Es gibt seit 05-2018, Ausgabe 2 der IEC 61482-2 ein neues Piktogramm für PSAgS (Persönliche Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren eines elektrischen Lichtbogens). Das Doppel-Dreieck wurde durch den "Störlichtbogen-Blitz" ersetzt.

Ein Lichtbogen ist eine sich selbst erhaltende Entladung in einem Gas. Sie entsteht durch Gasionisation und stellt eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Elektroden unterschiedlichen Potentials mit unterschiedlicher Leiterbeteiligung oder zwischen einem dieser Leiter und Erde her. Ein Störlichtbogen in einer elektrischen Anlage ist ein unbeabsichtigtes Ereignis; man spricht von einem Störlichtbogen, wenn ein Lichtbogen in einer elektrischen Anlage bzw. an einem elektrischen Betriebsmittel nicht betriebsmäßig, sondern durch eine Störung auftritt. Ursache ist entweder ein technischer Fehler oder – wie in den meisten Fällen belegt – eine menschliche Fehlhandlung. Fast jeder Kurzschluss in einer elektrischen Anlage ist mit dem Auftreten von Störlichtbögen verbunden, wobei große Energiemengen freigesetzt werden.

Der Schutz kann auf zwei Arten geprüft werden:

1. IEC 61482-1-1: die Test-Methode "offener Lichtbogen" (Arc-Rating-Prüferfahren) 

Dieses Testverfahren wird in den USA verwendet. Mit einem Test nach diesem Verfahren erhält man den ATPV-Wert bzw. EBT50-Wert.

Der ATPV-Wert bemisst sich in kJ/m² oder cal/cm² und ist jene Einwirkenergie auf das Material oder mehrlagige System von Materialien, bei der ohne Aufbrechen mit 50%iger Wahrscheinlichkeit so viel Hitze durch den Prüfling dringt, dass mit einer Verbrennung zweiten Grades zu rechnen ist. Die Kurzschluß-Stromstärke beträgt 8kA. Je höher der Wert, desto besser ist der Schutz. In Amerika wird z. B. für Elektriker ein Mindest-ATPV-Wert von 8 cal/cm² gefordert.

2. IEC 61482-1-2: BOX-Test-Prüfverfahren

In Europa wird die IEC 61482-1-2, der sogenannte "Box-Test" verwendet. (Dieses Prüfverfahren ist mit CLC TS 50354 vergleichbar). Beim Box-Test wird ein Kurzschluss verursacht, durch den eine große Stichflamme entsteht. Der Lichtbogen dauert dabei nicht länger als 500 ms. Die Temperatur auf der Rückseite des Gewebes wird gemessen, um zu bestimmen, ob die Hitze schnell genug abgeleitet wird.

Im Boxtest wird die PSA – zusätzlich zur Strahlung – auch der Wärmeeinwirkung durch Konvektion (Plasma- und Gaswolke) und Metallspritzer (Elektroden bestehen aus Aluminium und Kupfer) ausgesetzt. Folglich wird die PSA für das betreffende Energieniveau auch im Hinblick auf diese dynamischen und thermischen Auswirkungen geprüft und Schutzwirkung besitzen.

Bei Kleidung der Klasse 1 geschieht dies mit einem Strom von 4kA und bei Klasse 2 mit 7kA.

Als Mindestanforderung gilt, dass an Arbeitsplätzen, an denen Störlichtbogenwirkungen möglich sind, durch die betreffenden Personen Schutzkleidung mit einem ATPV von 167.5 kJ/m² (4 cal/cm²), sofern diese nach IEC 61482-1-1 geprüft ist, bzw. der Störlichtbogenklasse 1, sofern nach IEC 61482-1-2 geprüft, zu tragen ist. Das entspricht einem Basisschutz.

Für Arbeiten mit erhöhter Störlichtbogengefährdung ist Kleidung mit höherem ATPV-Wert oder der Störlichtbogenklasse 2 zu wählen (erhöhter Lichtbogenschutz).

In der ISSA-Leitlinie für die Auswahl von PSA gegen Störlichtbogen gibt es im Anhang 7 eine Tabelle zur Vorauswahl notwendiger Schutzklassen. Seit 2020 ist für Unternehmen in Deutschland die DGUV Information 203-077 „Thermische Gefährdung durch Störlichtbögen – Hilfe bei der Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung“ veröffentlicht und als Handlungsanleitung heranzuziehen.

Quelle: havep.com

EN 61340-5-1:2016 | Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene

ESD

Bekleidung nach dieser Norm eignet sich für die Fertigung von Produkten, die empfindlich sind gegen Entladungen von 100 V oder mehr.

ESD = Geräteschutz

Personen mit ESD-Schutzbekleidung schützen so Produkte in der Fertigung vor elektrischen Entladungen, die bei nicht ESD-tauglicher Bekleidung z.B. durch Reibung oder Influenz (Magnetfeld, Feldeinwirkung) und/oder Materialtrennungen entstehen kann, und verhindern so eine Beschädigung des Bauelements.

Quelle: hb-protectivewear.com

EN 1149 | Schutz gegen elektrostatische Auf-/Entladung

Antistatische Kleidung verhindert, dass durch elektrostatische Aufladung Funken entstehen, die einen Brand oder eine Explosion verursachen können.

Sie darf nicht mit ESD verwechselt werden! Antistatik=Personenschutz, ESD=Geräteschutz

Diese Norm ist Teil einer Normenreihe. Wegen der verschiedenartigen Anwendungsgebiete und Materialien musste eine Unterteilung vorgenommen werden. Die EN 1149 setzt sich aus folgenden Normen zusammen:

EN1149-1: Prüfverfahren für die Messung des Oberflächenwiderstandes

EN1149-2: Prüfverfahren für die Messung des elektrischen Widerstandes durch ein Material (vertikaler Widerstand)

EN1149-3: Prüfverfahren für die Messung des Ladungsabbaus

EN1149-4: Prüfverfahren für das Kleidungsstück

EN1149-5: Leistungsanforderungen.

Was beinhaltet diese Norm?

Es werden darin die Anforderungen an elektrisch leitfähige Kleidung spezifiziert.

Diese Kleidung ist Teil eines vollständig geerdeten Systems (u.a. in Kombination mit leitfähigem Schuhwerk) und beugt Funkenbildung und somit auch Explosionen vor.

Einsatzbereiche sind Orte, an denen Explosionsgefahr und somit Feuergefahr besteht.

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

• Die Kleidung muss die in EN 340 gestellten Anforderungen erfüllen.

• Aufladbare/leitende Materialien, Metallknöpfe usw., müssen nach außen hin verdeckt sein

• Nicht leitende Elemente (Reflektionsstreifen, Embleme usw.) sind zugelassen, soweit sie permanent befestigt sind. Ein abnehmbares Namensschild ist zum Beispiel nicht zugelassen

• Kleidung, die die EN 1149-5 erfüllt, ist alleine getragen nicht ausreichend und muss durch leitfähiges Schuhwerk ergänzt werden.

• Der Außenstoff muss immer in Kontakt mit der Haut bleiben. So muss zum Beispiel bei Winterkleidung dafür gesorgt werden, dass der Saum mit der Haut in Berührung steht oder die Unterbekleidung ebenfalls der Norm entspricht.

• Wenn Kleidung die Norm EN 1149-5 erfüllt, dann muss sie auch die Norm EN 11612 erfüllen.

Diese Kleidung darf nicht in sauerstoffangereicherten Umgebungen eingesetzt werden. Auch ist kein Schutz gegen Netzspannung/direktes Berühren gegeben.

Kleidung, die die Norm EN 1149-5 erfüllt, wird häufig in Unternehmen eingesetzt, die die ATEX-Richtlinie befolgen müssen.  Sie erfüllt die Anforderungen der ATEX-Richtlinie.

Wenn in Fachkreisen über EU-Richtlinien zum Explosionsschutz gesprochen wird, fallen häufig die Begriffe ATEX, ATEX 95 oder ATEX 100a. Dabei steht „ATEX“ für die Abkürzung der französischen Bezeichnung für explosionsfähige Atmosphären „atmosphères explosibles“.

In dieser Richtlinie stehen verschiedene Anforderungen, die ein Unternehmen zu erfüllen hat: Gerätschaften, die in diesen Bereichen verwendet werden dürfen, Installation von Anlagen, Absicherung der Räume, Schutzeinrichtungen für die Arbeitnehmer usw.

Sie ist seit dem 20.04.2016 rechtsverbindlich. Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf alle elektrischen und nichtelektrischen Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen.

Quellen: BG RCI, havep.com

DIN EN 50286 (VDE 0682-301) | Elektrisch isolierende Schutzkleidung für Arbeiten an Niederspannungsanlagen.

Die DIN EN 50286 (VDE 0682-301) „Elektrisch isolierende Schutzkleidung für Arbeiten an Niederspannungsanlagen“ beschreibt die elektrisch isolierende persönliche Schutzkleidung. Sie muss von Fachpersonal bei Arbeiten unter Spannung oder in der Nähe von unter Spannung stehenden Teilen bis 500 V Wechselspannung bzw. 750 V Gleichspannung verwendet werden.

Welche Funktion hat die Schutzkleidung?

Die elektrisch isolierende Schutzkleidung hat im Gegensatz zur Arbeits- oder Berufsbekleidung eine spezifische Schutzfunktion. Sie ist eine persönliche Schutzausrüstung und soll den Rumpf, die Arme und die Beine vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit schützen. Sie ist nicht leitend und verhindert den Durchgang des elektrischen Stroms, wenn der Träger mit einem unter Spannung stehenden Teil in Berührung kommt.

Schutzkleidung dieser Art ist gleichzeitig auch Störlichtbogenschutz nach IEC 61482, jedoch nicht umgekehrt!

Hinweis zur Schutzkleidung

Grundsätzlich dürfen an der Schutzkleidung keine außen liegenden Metallteile vorhanden sein. Es müssen Klettverschlüsse verwendet werden.

Schutzkleidung nach EN 50286 muss regelmäßig wiederkehrend, mindestens 1x jährlich von einer befähigten Person geprüft werden!

EN 342 | Kleidungssysteme und Kleidungsstücke zum Schutz gegen Kälte (T  -5°C)

 

Was beinhaltet diese Norm? 

Diese Norm legt die Anforderungen an und die Prüfverfahren für die Gebrauchseigenschaften von Kleidungssystemen (das heißt zweiteilige Anzüge oder einteilige Anzüge) zum Schutz gegen die Auswirkungen von kalten Umgebungen mit Temperaturen von gleich oder weniger als -5 °C fest. Die Norm stellt keine spezifischen Anforderungen an den Kopf-, Hand- oder Fußschutz.

EN 342 (2017).

a: resultierende thermische Isolation (Icler)

b: Luftdurchlässigkeit (3 Klassen)

c: Wasserdurchgangswiderstand (optional; X oder leer bedeutet, dass das Kleidungsstück nicht getestet wurde)

Icler -Wert Grundwärmeisolationswert. Um einen Kälteschutzanzug zu beurteilen, muss man die thermische Isolation, die Luftdurchlässigkeit und den Wasserdampfdurchgangswiderstand ermitteln. Dies wird typischerweise mit Hilfe einer thermischen Gliederpuppe durchgeführt. Aus diesen Messungen wird der Grundwärmeisolationswert Icler ermittelt. Mit diesem Lcler wird der Schutzanzug klassifiziert.

Mit der Norm-Version 2017 ist nur noch das parallele Berechnungsverfahren zulässig und die Mindestwerte für Icler wurden vom seriellen (0,310 m²K/W) auf das parallele (0,265 m²K/W) Isolations-Berechnungsmodell angepasst

Ein Kleidungsstück gilt als Kälteschutzanzug, wenn der Icler mindestens 0,265 m²K/W beträgt.

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

Die Norm kennt keine spezifischen Modellanforderungen. Das Modell wird lediglich auf die oben angegebene Werte getestet. Aus diesem Grunde darf die Kleidung auch keine Öffnungen haben, durch die die Kälte eindringen könnte.

Quellen: havep.com, din.de

EN 343 | Schutz vor Regen und schlechtem Wetter

 

Diese Norm legt die Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Materialien und Nähte gegen Niederschlag (Regen, Schnee), Nebel und Bodenfeuchtigkeit schützender Kleidung fest. Für die Überprüfung fertiger Kleidungsstücke auf Regendichtheit wurde ein separater Test (EN 14360) entwickelt. Dieser Test ist nicht in diese Norm integriert.

Was beinhaltet diese Norm?

Als Symbol dient ein Regenschirm und daneben übereinander stehend zwei Werte X und Y. Der X-Wert gibt die Wasserdichtheit an und der Y-Wert den Wasserdampfdurchgangswiderstand (die Atmungsaktivität).

Die Norm fällt in die Kategorie „Autozertifizierung“, was bedeutet, dass ein Unternehmen das Produkt eigenständig zertifizieren darf, ohne dass es zusätzlich noch von einem Testinstitut überprüft werden muss. Das einzige Risiko für den Träger besteht nämlich darin, nass zu werden, was nicht lebensbedrohlich ist.

Wenn diese Norm allerdings in Kombination mit anderen Normen verwendet wird (z.B. bei einem wasserdichten Sicherheitsparka), wird der gesamte Normenkanon durch das Testinstitut überprüft.

Der X-Wert und der Y-Wert

Der X-Wert gibt die Wasserdichtheit des Artikels an. Es gibt drei Klassifizierungen, wobei 3 die höchste (und damit wasserdichteste) und 1 die niedrigste ist. Eine bestimmte Menge Wasser wird unter Druck auf das Gewebe (in Kombination mit Insert) gespritzt. Die Klassifizierung wird abhängig von der Druckhöhe bestimmt.

Der Y-Wert gibt die Atmungsaktivität des Gewebes (aller Lagen, die in dem Produkt verwendet werden) an. Auch für die Atmungsaktivität gibt es drei Klassen. Klasse 1 kennzeichnet den niedrigsten Wert und Klasse 3 den höchsten. Wenn ein Artikel in Klasse 1 fällt, wird empfohlen, ihn nicht länger als x Minuten zu tragen (wie lange, steht in der zur Norm gehörenden Tabelle).

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

  • Ein Bekleidungsmodell muss die in EN 340 gestellten Anforderungen erfüllen
  • Zugfestigkeit, Scheuerwiderstand, Schrumpfung und Nahtstärke müssen den in der Norm aufgestellten Werten entsprechen
  • Weiterhin darf die Kleidung keine Öffnungen aufweisen, die bei normalem Gebrauch wasserdurchlässig sind, zum Beispiel abtrennbare Ärmel.

Quellen: havep.com, din.de

EN 11611 | Schweißen und artverwandte Verfahren

Diese Norm legt die Anforderungen an Schweißerschutzkleidung fest.

Dies betrifft Kleidung, die bei normalen Temperaturen den ganzen Tag/1 Schicht (8 Stunden) getragen werden kann und einen Schutz gegen kleine Spritzer flüssigen Metalls, kurzzeitigen Kontakt mit Flammen und UV-Strahlung bietet. Die EN ISO 11611 ist die Nachfolgenorm der EN 470-1 und unterscheidet zwei Klassifizierungen.

Die Norm setzt sich aus einer Anzahl Prüfverfahren zusammen. Die wichtigsten Prüfverfahren werden in den Normen ISO 6942, ISO 9150, ISO 15025 und EN 1149-2 beschrieben.

ISO 6942: Dies ist ein Prüfverfahren zur Beurteilung von Materialien und Materialkombinationen, die einer Hitze-Strahlungsquelle ausgesetzt sind. Dabei wird das Gewebe (mithilfe von Infrarotstrahlen) einer Hitzebestrahlung ausgesetzt. Mithilfe eines Kalorimeters wird an der Oberseite des Gewebes der Temperaturanstieg gemessen. Es soll festgestellt werden, wie lange das Gewebe der Hitze ausgesetzt werden kann, bevor es zu einem Temperaturanstieg von 24 K kommt. Es können zwei Klassifizierungen erreicht werden:

Klasse 1: Temperaturanstieg setzt nach 7 Sekunden ein

Klasse 2: Temperaturanstieg setzt nach 16 Sekunden ein.

ISO 9150: Verhaltensbestimmung von Materialien bei Einwirkung von kleinen Spritzern geschmolzenen Metalls. Bei diesem Prüfverfahren werden Tropfen geschmolzenen Metalls auf ein vertikal hängendes Gewebestück gespritzt. Dabei wird festgestellt, nach wie vielen Tropfen es auf der Rückseite des Gewebes zu einem Temperaturanstieg von 40 K kommt. Auch bei diesem Test gibt es zwei Klassifizierungen:

Klasse 1: ≥ 15 Tropfen geschmolzenen Metalls

Klasse 2: ≥ 25 Tropfen geschmolzenen Metalls.

ISO 15025: Prüfverfahren für begrenzte Flammenausbreitung. Bei diesem Prüfverfahren wird ein Gewebemuster zehn Sekunden lang einer Flammeneinwirkung ausgesetzt. Dabei müssen sich die Nachbrennzeit, Nachglimmzeit und Lochbildung innerhalb der (in der Norm aufgestellten) Werte befinden. Dieser Test entspricht EN 531A. Die Beflammung kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

Verfahren A (liefert A1) ist die horizontale Beflammung

Verfahren B (liefert A2) ist die Randbeflammung.

EN 1149-2: Bei diesem Prüfverfahren wird der elektrische Widerstand (Durchgangswiderstand) gemessen. Es soll festgestellt werden, ob elektrische Ladung von außen nach innen durchdringt.

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

• Kleidung, die diese Norm erfüllt, muss auch immer die Voraussetzungen der Norm ISO 13688 erfüllen.

• Hosentaschen an der Außenseite müssen mit einer an beiden Seiten der Tasche mindestens 10 mm überstehenden Klappe versehen sein.

• Eine Ausnahme bilden Beintaschen, die hinter der Seitennaht platziert sind und deren Öffnung kleiner als 75 mm ist (z. B. Metermaßtaschen)

• Auch für vertikale Taschen unterhalb der Hüfte, die in einem Winkel von 10° oder weniger angebracht sind, ist keine Klappe erforderlich Eingrifftaschen müssen immer, auch bei vertikaler Platzierung, mit einer Klappe oder einem Klettverschluss versehen sein

• Metallverschlüsse müssen nach außen hin verdeckt sein

• Stofffalten und dergleichen müssen vermieden werden

• Halsausschnitte müssen geschlossen sein

• Maximaler Knopfabstand 15 cm.

Quelle: havep.com

EN ISO 11612 | Hitzeschutzbekleidung

Schutzkleidung für Arbeitnehmer*Innen, die Hitze und Flammen ausgesetzt sind, ausgenommen Schweißer*Innen und Feuerwehrleute.

Dies bedeutet, dass der/die Träger*In vor kurzen Kontakten mit einer Flamme ebenso wie (bis zu einem gewissen Grad) vor Konvektions- und Strahlungshitze geschützt wird.

Was beinhaltet diese Norm?

Die Norm enthält einige Tests im Hinblick auf das Gewebe. Die Ergebnisse dieser Tests werden durch die Buchstaben A, B, C, D, E und F wiedergegeben. Wenn kein Buchstabe oder die Klasse „0“ angegeben ist, wurde der niedrigste Wert nicht erreicht oder es wurde kein Test durchgeführt; die Kleidung bietet dann keinen Schutz gegen diese Expositionsart.

Verschiedene Prüfverfahren, Kodierungen:

11612A (ISO 15025): Bei diesem Prüfverfahren wird ein Gewebemuster zehn Sekunden lang einer Flammeneinwirkung ausgesetzt. Dabei müssen sich die Nachbrennzeit, Nachglimmzeit und Lochbildung innerhalb der (in der Norm aufgestellten) Werte befinden. Die Beflammung kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

Verfahren A (liefert A1) ist die horizontale Beflammung

Verfahren B (liefert A2) ist die Randbeflammung

11612B (ISO 9151) Konvektive Hitze: Bestimmung des Wärmedurchgangs bei Flammeneinwirkung. Die Probe wird über eine Flamme gehalten und der Temperaturanstieg an der Oberseite wird mit einem Kalorimeter gemessen. Es wird gemessen, wie viele Sekunden die Probe exponiert werden kann, bis ein Temperaturanstieg von 24 K eingetreten ist.

B1: 4 bis 9 Sekunden

B2: 10 bis 19 Sekunden

B3: 20 Sekunden oder länger

11612C (ISO 6942) Exposition gegenüber einer Hitze-Strahlungsquelle

Dabei wird das Gewebe (mithilfe von Infrarotstrahlen) einer Hitzebestrahlung ausgesetzt. Mithilfe eines Kalorimeters wird an der Oberseite des Gewebes der Temperaturanstieg gemessen. Es soll festgestellt werden, wie lange das Gewebe der Hitze ausgesetzt werden kann, bevor es zu einem Temperaturanstieg von 24 K kommt. Dieses Prüfverfahren entspricht dem Prüfverfahren der EN ISO 11611, verwendet aber eine andere Klassifizierung:

C1: 7 < 20 Sekunden

C2: 20 < 50 Sekunden

C3: 50 < 95 Sekunden

C4: 95 Sekunden oder länger

11612 D und E (ISO 9185) Schutz vor Spritzern aus geschmolzenem Metall: Auf der Rückseite des Gewebes wird eine Membran zur Imitation der Haut angebracht. Danach wird eine bestimmte Menge flüssiges Aluminium (für den D-Wert) oder flüssiges Eisen (für den E-Wert) aufgetragen. Die Membran darf sich dabei nicht verformen.

Bei flüssigem Aluminium gelten folgende Klassifizierungen:

D1: 100 < 200 Gramm

D2: 200 < 350 Gramm

D3: 350 Gramm oder mehr.

Bei flüssigem Eisen gelten folgende Klassifizierungen:

E1: 60 < 120 Gramm

E2: 120 < 200 Gramm

E3: 200 Gramm oder mehr

11612 F (ISO 12127) Kontakthitze

F1: 5 < 10 Sekunden

F2: 10 < 15 Sekunden

F3: 15 Sekunden oder länger

11612 Wnn Optionale Prüfung des Schutzes gegen Regen: Das erste 'n' verweist auf die Klassifikation hinsichtlich der Wasserdichtheit, das zweite 'n' auf die Klassifikation hinsichtlich der Wasserdampfdurchlässigkeit (zur Erläuterung siehe auch EN 343)

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

Das Modell muss immer der Flammausbreitungskodierung A1 oder A2 und mindestens einer der übrigen Kodierungen (B bis F) entsprechen. Das Etikett muss ausweisen, welche Klassifizierung erreicht wurde. Metallteile müssen einseitig abgedeckt sein und zwischen Jacke und Hose muss eine ausreichende Überlappung bestehen (20 cm bei aufrechtem Stand).

Einige Anforderungen an das Modell gelten nur bei der Kodierung D und/oder E:

• keine Umschläge an Ärmeln und Hosenbeinen

• Außentaschen mit Klappen, die an beiden Seiten 10 mm über die Taschenöffnung hinausragen.

• Dies gilt nicht für Seitentaschen unterhalb der Taille, deren Öffnung einen Winkel von weniger als 10° zur vertikalen Seitennaht einnimmt.

• Dieser Punkt entspricht den Anforderungen aus der EN ISO 11611 für Schweißerkleidung (und ist eine Lockerung gegenüber den Modellspezifikationen aus der EN 531 D/E).

Die Verschlüsse müssen:

• eine Schutzklappe haben

• Knopfabstand maximal 15 cm

• Halsöffnungen müssen einen Verschluss haben

• Hosenbeine dürfen Seitenschlitze haben, vorausgesetzt, diese sind verschließbar und der Schlitz mitsamt Verschluss ist dann durch eine Klappe abgedeckt.

Quelle: havep.com

EN ISO 14116 | Schutz vor Wärme und Flammen, beschränkte Flammenausbreitung

Was beinhaltet diese Norm?

Diese Norm ersetzt die EN 533. Obwohl sie das Thema Flammbeständigkeit teilweise anschneidet, befasst er sich eigentlich mehr mit Überbekleidung, die normalerweise über anderer Schutzkleidung getragen wird.

Kleidung, die gemäß diesem Standard hergestellt wird, besteht aus flammhemmenden Geweben. Wenn das Gewebe mit einer Flamme in Berührung kommt, brennt es nur für eine begrenzte Dauer. Sobald die Flamme entfernt wird, hört das Gewebe auf zu brennen.

Kleidung in dieser Kategorie darf nicht zum Schutz vor Strömungswärme, Strahlungswärme, flüssigen Metallspritzern oder ähnlich hohen Risiken getragen werden.

Dieser Standard ist der einzige Standard, der einen Flammenausbreitungstest für Gewebe vorschreibt. Die Testergebnisse werden als Indexwerte, wie unten dargestellt, angegeben.

Die Anzahl der Waschzyklen und das Waschverfahren, das verwendet wird, um den aufgeführten Indexwert zu erzielen, werden ebenfalls mit dem EN-Normenpiktogramm dargestellt. Zum Beispiel steht „25H“ für 25 haushaltsübliche Waschzyklen (kann auch mit „I“ für industrielle Waschzyklen oder „C“ für chemische Reinigung wie Trockenreinigung angegeben werden). „60“ steht für die Laborwaschtemperatur in Grad Celsius. Dieser Standard enthält außerdem Anforderungen an Prüfungen, mit denen die Nahtstärke festgestellt und getestet werden soll, ob die flammhemmenden Eigenschaften der Nähte des Kleidungsstücks die Anforderungen erfüllen.

Unterschiedliche Tests und Codes

Index 1: Ober- und Unterkante dürfen nicht entflammen, keine Flammrückstände und kein Nachglimmen dürfen von verkohlter Fläche auf unbeschädigte Fläche übergreifen. Bei diesem Index kann es zu Lochbildung kommen. Diese Gewebe dürfen daher nicht auf der nackten Haut getragen werden. In diese Kategorie würde zum Beispiel ein Gewebe fallen, bei dem es sich um flammfestes Polyester handelt, das zwar die Anforderungen erfüllt, aber bei dem stets eine Lochbildung auftritt.

Index 2: Ober- und Unterkante dürfen nicht entflammen, keine Flammrückstände und kein Nachglimmen dürfen von verkohlter Fläche auf unbeschädigte Fläche übergreifen. Bei diesem Index darf es nicht zu einer Lochbildung kommen. Die Anforderungen entsprechen denen von Index 3, wobei keine maximale Nachbrenndauer vorgeschrieben ist.

Index 3: Die Anforderungen entsprechen denen von Index 2, aber die Nachbrenndauer eines jeden Musters darf nicht mehr als 2 Sekunden betragen.

Quelle: havep.com

EN 13034-6 | Schutz gegen flüssige Chemikalien

Chemikalienschutzkleidung mit eingeschränkter Schutzleistung gegen flüssige Chemikalien Typ 6

Welche Anforderungen werden in der Norm gestellt?

Diese Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für sowohl einmalig als auch wiederverwendbare Chemie-Schutzanzüge des Typ 6 fest.

Ein Modell muss die in EN 340 gestellten Anforderungen erfüllen. Kleidung, auf die diese Norm zutrifft, muss einen Sprühtest durchlaufen.

Bei der Konzeption der Kleidung muss darauf geachtet werden, dass keine Spritzer in die Kleidung (Taschenverschlüsse und dergleichen) dringen können. Die Anforderungen der EN ISO 11611 (Schweißerkleidung) bilden hierfür eine Richtschnur.

Typ 6 Kleidung bietet einen eingeschränkten Schutz gegen kleine Spritzer oder einen leichten Nebel chemischer Flüssigkeiten. Im Allgemeinen wird diese Kleidung aus flüssigkeitsabweisenden, aber nicht vollständig flüssigkeitsdichten Materialien hergestellt.

Für Zusatzausrüstung wie Handschuhe und Stiefel, die kein integraler Bestandteil des Anzugs sind, wird auf entsprechende Produktnormen verwiesen.

Was beinhaltet diese Norm?

Das Gewebe wird verschiedenen Prüfungen unterworfen. Zum Beispiel wird die Zugfestigkeit bestimmt, aber auch die Chemikalienbeständigkeit. Bei diesen Tests werden vier chemische Lösungen auf das Gewebe aufgetragen.

  • • Schwefelsäure H2SO4 30%ig
  • • Ätznatron NaOH 20%ig
  • • o-Xylol (Dimethylbenzol)
  • • n-Butanol (Butylalkohol)

Dabei handelt es sich um Chemikalien, die in der Praxis häufig verwendet werden. Im Allgemeinen bietet Arbeitskleidung, die der Norm EN 13034 entspricht, ausreichenden Schutz gegen alle im Wasser gelösten Säuren und Laugen.

Die Norm EN 13034 umfasst Kleidungsstücke vom Typ 6 und vom Typ PB6. Typ 6 ist die niedrigste Klasse in Bezug auf den Schutz gegen Chemikalien, da dieser nur Spritzer von flüssigen Chemikalien behandelt. Andere Arten von Kleidung decken zum Beispiel Chemikalien in Form von Gasen oder radioaktiven Partikeln ab. Je höher das Risiko, desto höher ist der Typ (wobei Typ 1 der höchste ist) und desto höher sind auch die Anforderungen.

Der einzige Unterschied zwischen Typ 6 und Typ PB6 besteht darin, dass Bekleidung vom Typ 6 eine zusätzliche Prüfung bestanden hat. Es handelt sich um den so genannten Mannequin-Test, auch bekannt als modifizierter Sprühtest. Der Zweck der Prüfung besteht darin, festzustellen, ob die Bekleidungskonstruktion, d.h. nicht nur der Stoff, gegen Spritzmittel beständig ist. Bei diesem Test zieht eine Testperson die Kleidung an, die dann mit farbstoffhaltigem Wasser besprüht wird. So wird festgestellt, ob dieses Wasser durch die Kleidung dringt.

Einschränkungen der Norm

Das Besondere an der Norm EN 13034 ist, dass der chemische Test nur für eine der vier flüssigen Chemikalien bestanden werden muss. In der Regel wird der Test jedoch für zwei dieser Chemikalien, nämlich Schwefelsäure und Ätznatron, bestanden. Was ist mit den anderen Millionen von Chemikalien, die es gibt? Die Norm EN 13034 hat aufgrund dessen eine Einschränkung, die im Allgemeinen zu wenig bekannt ist.

Woher wissen Sie, ob die von Ihnen gekaufte Arbeitskleidung den richtigen Schutz für Ihr Einsatzgebiet bietet? Es ist möglich, dass Sie mit anderen als den getesteten Chemikalien arbeiten werden. Nehmen Sie zum Beispiel die Petrochemie. Erdölprodukte werden in einer Raffinerie verwendet und werden nicht auf die Norm EN 13034 getestet. Deshalb raten wir Kunden in der chemischen Industrie, immer genau zu bestimmen, mit welchen spezifischen Chemikalien ihre Mitarbeiter in Kontakt kommen. Falls erforderlich, können Sie dann einen zusätzlichen Test durchführen lassen.

Quelle: tricorp.com, havep.com

EN ISO 20471 | Warnschutz

Was beinhaltet diese Norm?

Hochsichtbare Warnschutzkleidung muss die europäische Norm für Warnschutzkleidung, die ISO 20471 erfüllen. Diese Norm ist in Klassen, je nach dem Grad der Sichtbarkeit/Reflektivität entsprechend der Fläche mit reflektierenden und fluoreszierenden Materialien unterteilt.

Nach der EN ISO 201471 wird hochsichtbare HI-VIS Warnkleidung in drei Klassen unterteilt. Anhand dieser Klassen wird definiert, welches Maß an Schutz die reflektierende Kleidung in bestimmten Situationen zu bieten hat. Die Klasse als hochgestellte Zahl im Piktogramm dargestellt.

Warnkleidung ist nach Norm nur in drei verschiedenen Farben zulässig:

  • Gelb

  • Orange

  • Rot

KLASSE 1

HI-VIS Schutzkleidung der Klasse 1 ist für Situationen vorgesehen, in denen geringe Unfallgefahren bestehen. Hochsichtbare Arbeitskleidung der Klasse 1 ist nicht für Arbeiten an öffentlichen Straßen geeignet. Diese Schutzkleidung bietet zusätzliche Sichtbarkeit im Betrieb, beispielsweise für Verkehrsregler, die an Orten mit (teilweise vorhandenem) Tageslicht arbeiten. Die maximale Höchstgeschwindigkeit ist 30 km/h.

KLASSE 2

Warnschutzkleidung der Klasse 2 sorgt für gute Sichtbarkeit im Straßenbau, bei Kurierdiensten und Arbeiten in der Dämmerung. HI-VIS Schutzkleidung der Klasse 2 eignet sich für Arbeiten im Straßenverkehrsbereich und bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

KLASSE 3

Bei Arbeiten im Verkehrsbereich und in der Dunkelheit ist das Tragen von HI-VIS Schutzkleidung der Klasse 3 notwendig. Diese Kleidung ist sichtbar bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 90 km/h. Diese optimale Sichtbarkeit reduziert erheblich das Risiko von Unfällen.

Kombinierte Zertifizierung

Die Warnschutzkleidung kann auch mit einer kombinierten Zertifizierung versehen werden. Dabei wird die gesamte Menge an Reflexmaterial berücksichtigt, die in Kombinationen von Kleidungsstücken, beispielsweise Jacke und Hose, vorhanden ist. Arbeitskleidung kann so ggf. in eine höhere Klasse eingestuft werden. Diese Klasse gilt jedoch nur für die gesamte Kleidungskombination, nicht für die einzelnen Kleidungsstücke.

Bei der EN ISO 20471 muss für die reflektierenden Streifen und die fluoreszierende Farbe die maximale Anzahl der Waschgänge angegeben werden (bei der EN 471 wurde nur die Reflexion bewertet).

Besondere Anforderungen wie RWS (Rijkswaterstaat), GO/RT (British Rail), RSA 21 oder ASR A5.2 sind zu berücksichtigen!

Quelle: tricorp.com, havep.com

EN 17353 | Medium Risk

Verbesserte Sichtbarkeit in Situationen mit mittlerem Risiko

Diese Norm legt die Anforderungen für eine verbesserte Sichtbarkeit in Situationen mit „mittlerem Risiko“ fest. Dabei unterscheidet man zwischen dem Schutz bei Tag (durch fluoreszierende Farben) und/oder dem Schutz bei Nacht unter Einfluss von Scheinwerferlicht (durch reflektierendes Material).

Für diese Norm gibt es drei Bekleidungsarten und sie sind an dem entsprechenden Piktogramm zu erkennen.

Diese Art der Schutzkleidung eignet sich insbesondere in Bereichen, wo erhöhte Sichtbarkeit sinnvoll und/oder gefordert, aber Warnschutz nach EN 20471 nicht unbedingt notwendig ist.

TYPE A: NUR FLUORESZIERENDES MATERIAL:

Zur Verbesserung der Sichtbarkeit bei Tageslicht. Oberfläche des fluoreszierenden Materials > 0,24 m². Das ist (viel) mehr als bei der niedrigsten Klasse der Norm EN ISO 20471. Die Position ist jedoch weniger strikt festgelegt. Zwar führt sie in 360° um den Körper (vorne/hinten/oben/unten), aber nicht unbedingt durchgehend.

Neben fluoreszierendem Gelb, Orange und Rot sind auch fluoreszierendes Gelb-Grün und Pink erlaubt.

TYPE B: NUR REFLEKTIERENDES MATERIAL (REFLEKTORSTREIFEN ≥ 2 CM BREITE).

Type B2: reflektierende Oberfläche > 0,018 m², um die Bewegung der Gliedmaßen zu signalisieren.

Type B3: reflektierende Oberfläche > 0,08 m². Mindestens 2 cm breit und durchgehend um den Rumpf, um „Anwesenheit“ sichtbar zu machen.

TYPE AB: EINE KOMBINATION AUS A UND B MIT FLUORESZIERENDEM UND REFLEKTIERENDEM MATERIAL

IN WELCHER SITUATION GILT WELCHE SICHTBARKEITSNORM?

Welcher Schutz erforderlich ist, wird vom Arbeitgeber mittels einer Gefährdungsbeurteilung bestimmt. Gemäß der EU-Verordnung 2016/425 für persönliche Schutzausrüstung (PSA) gilt die „low-risk-Ausführung“ NICHT als Warnschutzkleidung. Diese Einteilung dient (vorläufig) dazu, die Grenze zwischen Warnschutz-PSA und Nicht-Warnschutz-PSA deutlich zu machen.

Quelle: havep.com

EN 14404 | Knieschutz für Arbeiten in kniender Haltung

Was beinhaltet diese Norm?

Die EN 14404 gilt ausschließlich in Verbindung mit zertifizierten Knieschutzpolstern

Je nach Konfektionsgröße des Trägers wird vorgeschrieben, welche Abmessungen die Kniepolster haben müssen. Der Knieschutz wird auf drei Eigenschaften hin geprüft: Stichfestigkeit, Druckverteilung und Energieabsorption bei stoßartiger Belastung.

Es sind 2 Leistungsstufen möglich.

Leistungsstufe 1: Erwartet wird, dass der Knieschutz für eine ebene Bodenoberfläche geeignet ist, auf der in der Regel keine Gegenstände liegen, die höher als 1 cm sind.
Stichfestigkeit: mindestens 100 N

Leistungsstufe 2: Erwartet wird, dass der Knieschutz für den Einsatz unter schwierigeren Bedingungen wie z.B. beim Knien auf Steinen in Bergwerken und Steinbrüchen geeignet ist.
Stichfestigkeit: mindestens 250 N.

EN 388 | Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken

Die Norm EN 388 beschreibt die Anforderungen, Prüfverfahren und Kennzeichnungen von Schutzhandschuhen gegen mechanische Risiken beim Ausführen von Arbeiten. Die festgelegten Prüfverfahren können ebenfalls auf Armprotektoren angewandt werden, also auf Teile der Schutzkleidung, die nicht fest mit Handschuh oder Schutzkleidung verbunden sind.

Analog zu den Prüfergebnissen werden die Schutzhandschuhe mit einer Leistungsstufe in Bezug auf jede der einzelnen mechanischen Gefahren klassifiziert.

Die jeweiligen Werte (Ziffern von 0 bis 5; mit 4 beziehungsweise 5 als bestem Wert) können neben dem Piktogramm des Handschuhs abgelesen werden.

Die mechanischen Risiken und Belastungen beziehungsweise deren Prüfverfahren sind in EN 388 wie folgt definiert:

  • Abriebfestigkeit: Zum Prüfen der Abriebfestigkeit des Schutzhandschuhs wird das Material mit Schleifpapier unter Druck bearbeitet.

  • Schnittfestigkeit: Zum Prüfen der Schnittfestigkeit eines Sicherheitshandschuhs wird ein rotierendes Kreismesser eingesetzt, welches bei konstanter Geschwindigkeit durch den Handschuh schneidet.

  • Reißfestigkeit: Zum Prüfen der Reißfestigkeit wird das Material des Schutzhandschuhs zunächst eingeschnitten. Als Bezugsgröße gilt die Kraft, die erforderlich ist, um das Material zu zerreißen.

  • Durchstichfestigkeit: Zum Prüfen der Durchstichfestigkeit wird der Handschuh mit einem Nagel durchstochen. Die dafür aufgewendete Kraft dient als Bezugsgröße.

  • Schnittschutz: Zusätzliches Testverfahren nach ISO 13997. Bestimmung der Haltbarkeit des Handschuhs gegen einen scharfkantigen Gegenstand bei einmaligem Kontakt unter höherem Kraftaufwand

Quellen: havep.com, uvex-safety.com

EN 13758-2 | Textilien - Schutzeigenschaften gegen ultraviolette Sonnenstrahlung

In der europäischen Norm EN 13758-2 sind die Anforderungen an die Bekleidung festgelegt, die zum Schutz des Trägers gegen ultraviolette Sonnenstrahlung vorgesehen ist.

Bekleidung nach EN 13758-2 schützt den Anwendenden vor der UVA- und UVB-Strahlung bei Arbeiten im Freien, wenn die Sonne intensiv scheint. Dies ist insbesondere in den Monaten April bis September in der Zeit von circa 11 bis 16 Uhr der Fall.

Insbesondere Arbeitende im Bereich Bau- und Landwirtschaft, aber auch in allen anderen Berufen und Gewerken mit "Außeneinsatz" müssen gegen die Einwirkungen von UV-Strahlung geschützt werden.

Für alle Arbeiten mit einer Sonnen-/Hitze-Exposition müssen zudem zusätzliche Maßnahmen in einer Gefährdungsbeurteilung (Arbeiten im Freien) erfasst sein sowie eine Vorsorgeuntersuchung angeboten werden (Stichwort: Hautkrebs)!

Rechtsgrundlage ist die Arbeitsmedizinische Vorsorgeverordnung (ArbMedVV). Seit Juli 2019 gilt, dass Unternehmen ihren Beschäftigten bei Tätigkeiten im Freien mit intensiver Belastung durch natürliche UV-Strahlung von regelmäßig einer Stunde oder mehr pro Tag (zwischen April und September sowie zwischen 11 und 16 Uhr) arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten müssen.

Siehe dazu auch die DGUV Information 203-085.

Quelle: VBG.de

Bildquelle Schaubild: BG Bau